Ausflug der drei Trainingsgruppen von Karin Tempel am 19.09.2025
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir (23 TV`ler aus den Sportgruppen von Karin Tempel: Konditionstraining, Aerobic und Walking) per Bahn nach Mainz gefahren. An der Kirche St. Stephan haben wir unsere Führerin getroffen, die uns als Historikerin mit enormem Wissen sehr versiert aber auch lebhaft unterhaltsam begleitet hat. Über zwei Stunden vergingen wie im Flug, und wir waren vollgestopft mit Informationen zur Geschichte, den Highlights und vor allem den tollen Chagall-Fenstern.
Der anschließenden Frage „Wer kommt jetzt noch mit in den über 1000jährigen Dom?“ folgten nur noch 4 Eiserne, den Rest der Truppe zog es zu Kaffee, Federweißem und Eis.
Nach einem Bummel durch die belebte Fußgängerzone rief der nächste Termin, „Die Eisgrub“, ein traditionelles Brauhaus mit frischem Bier und deftigen Speisen.
Das hatten wir uns verdient und es war trotz des Halls in den großen Gewölbekellern und der damit verbundenen Lautstärke ein schöner Ausklang unseres Mainz-Besuchs.
Um nochmal die wichtigsten Fakten – vor allem zu den Chagall-Fenstern – in Erinnerung zu bringen, bzw. denjenigen, die nicht dabei waren, einen Besuch von Mainz schmackhaft zu machen, hier ein Extrakt, den mir ChatGPT geliefert hat:
Die Kirche St. Stephan in Mainz und die Chagall-Fenster
Einleitung
Die katholische Kirche St. Stephan erhebt sich auf dem höchsten Punkt der Mainzer Altstadt. Mit ihren Ursprüngen im späten 10. Jahrhundert gehört sie zu den bedeutendsten Sakralbauten der Stadt. Besonders bekannt wurde St. Stephan jedoch im 20. Jahrhundert durch die einzigartigen Chagall-Fenster, die bis heute zahlreiche Besucher aus aller Welt anziehen. Neben der künstlerischen Ausstattung lädt auch der Kreuzgang der Kirche zum Verweilen ein, und die Lage im Herzen der Mainzer Altstadt macht den Besuch zu einem Gesamterlebnis.
Die Kontaktaufnahme mit Marc Chagall
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs stand St. Stephan vor der Aufgabe des Wiederaufbaus. In dieser Phase wandte sich der damalige Pfarrer Klaus Mayer in den 1970er-Jahren an den französisch-jüdischen Maler Marc Chagall. Sein Anliegen war nicht nur eine künstlerische Bereicherung, sondern auch ein symbolischer Akt der Versöhnung zwischen Juden und Christen nach den Schrecken der Shoah. Chagall, damals bereits über 90 Jahre alt und in Saint-Paul-de-Vence lebend, nahm die Bitte überraschend an. Zwischen 1978 und 1985 entstanden insgesamt neun Fenster, die zu seinem letzten großen Werkzyklus zählen.
Die Chagall-Fenster und ihre Darstellungen
Die Fenster von St. Stephan sind in leuchtenden Blau-, Grün- und Rottönen gehalten, die den Kirchenraum in ein geheimnisvolles, fast entrücktes Licht tauchen. Chagall griff dabei auf biblische Themen zurück, die sowohl im Alten als auch im Neuen Testament verankert sind. Szenen wie die Schöpfung, Propheten, Engel und die Hoffnung auf Frieden prägen die Glasmalereien. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der gegenseitigen Verbundenheit von Judentum und Christentum – ein zentrales Anliegen Chagalls. Die Fenster im Chorraum zählen zu den bedeutendsten Glasarbeiten des 20. Jahrhunderts in Deutschland und wirken nicht nur als Kunstwerke, sondern auch als spirituelle Botschaft.
Der Kreuzgang von St. Stephan
Neben den berühmten Fenstern lohnt sich auch ein Rundgang durch den spätgotischen Kreuzgang. Er stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist einer der wenigen weitgehend erhaltenen seiner Art in Mainz. Mit seinen Spitzbögen, filigranen Maßwerken und den stillen Arkadengängen bietet er einen Ort der Ruhe abseits des städtischen Trubels. Im Kreuzgang finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte statt, die den sakralen Raum mit neuem Leben erfüllen.
Highlights der Mainzer Altstadt
Ein Besuch von St. Stephan lässt sich ideal mit einem Spaziergang durch die Mainzer Altstadt verbinden. Die engen Gassen mit ihren Fachwerkhäusern, kleinen Plätzen und Cafés prägen das historische Ambiente. Zu den Höhepunkten zählen:
- Der Mainzer Dom St. Martin (geweiht 1009), ein romanisches Meisterwerk mit gotischen und barocken Erweiterungen.
- Der Kirschgarten, einer der schönsten Plätze der Altstadt mit pittoresken Fachwerkbauten, Eck-Erkern und alten Portalen
- Die Altstadt mit Fachwerkhäusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, verwinkelten Plätzen und teils engen Gassen.
- Die Augustinerkirche, ein barockes Juwel mit prachtvollem Hochaltar und farbenfroher Ausstattung.
- Das Gutenberg-Museum, das an den berühmten Erfinder des Buchdrucks erinnert.
Fazit
Die Kirche St. Stephan mit ihren Chagall-Fenstern ist weit mehr als ein touristischer Anziehungspunkt – sie ist ein Symbol für Versöhnung, Hoffnung und künstlerische Schönheit. In Verbindung mit dem historischen Kreuzgang und den kulturellen Schätzen der Mainzer Altstadt ergibt sich ein abwechslungsreiches und eindrucksvolles Besuchserlebnis, das Geschichte, Kunst und Spiritualität miteinander verbindet.
Die Rückfahrt mit der DB war etwas aufregend, da der Anschlusszug in Darmstadt auf einem anderen Gleis abfuhr als planmäßig vorgesehen und in der RMV-App angezeigt, aber wir haben es alle geschafft und sind gegen 21 Uhr wieder wohlbehalten am Bahnhof Bickenbach (und zuhause) angekommen.
Mein Fazit: Neben unserem wöchentlichen Sport, d.h. dem körperlichen Training, haben wir auch mit etwas Kultur unseren Geist angeregt. Und zudem, d.h. vielleicht als wichtigster Punkt, haben wir unsere tolle Gemeinschaft gepflegt.
Eberhard Tempel